Die Deutsche Freischar ist Mitunterzeichnerin der so genannten „Mannheimer Resolution gegen Fremdenhaß“, die am 15.1.1993 in der Zeitschrift „Die Zeit“ veröffentlicht wurde und folgenden Wortlaut hat:
Wir, die Mitglieder der unterzeichnenden Bünde und jugendbewegte Einzelne, sind zutiefst erschüttert über die Geschehnisse der letzten Zeit in Deutschland. Offener oder versteckter Ausländerhass, blinder Chauvinismus und rechtsextreme oder nazistische Ansichten toben sich wieder in plumper Gewalt auf unseren Straßen aus.
Zum Wesen unserer Bünde gehört es, mit unseren Gruppen auf Fahrt zu gehen. Ob in Italien, Griechenland oder in der Türkei, ob in Europa oder anderswo, die Erfahrungen mit den Bewohnern dieser Länder sind in weit überwiegendem Maße positiv. Gastfreundschaft und Interesse werden uns auch von Menschen entgegengebracht, die Opfer des deutschen Nationalismus waren. Gerade weil wir auf unseren Fahrten in andere Länder fremde Kulturen und Sitten akzeptieren lernen, haben wir kein Verständnis für die Fremdenfeindlichkeit, die sich nun wieder in Deutschland ausbreitet.
Wir versuchen aus der Geschichte zu lernen. Denn auch die Geschichte der Jugendbewegung ist von Anpassung und Anbiederung an die nationalsozialistischen Machthaber geprägt. Aber es gab andere, die gerade aus jugendbewegtem Geiste heraus den Mut fanden, der Diktatur Widerstand zu leisten. Gerade diesen, viel zu wenigen, Aufrechten und Aufrichtigen fühlen wir uns heute verpflichtet.
Die unterzeichnenden Bünde und Einzelnen wollen, so wie es in der Meißnerformel von 1913 steht, „Nach eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, in innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten“. Innere Wahrhaftigkeit und eigene Verantwortung bedeuten aber auch, nicht schweigend zuzusehen, wenn die grundlegenden Voraussetzungen für Menschenwürde, Freiheit und Demokratie wieder in Frage gestellt werden.
Wir fordern nicht nur die Politiker, sondern alle, im besonderen natürlich die Angehörigen der Jugendbewegung, dazu auf, sich schützend vor unsere ausländischen Mitmenschen zu stellen und nicht zu den Ereignissen zu schweigen.