Freischar Forscht
Wieviel Sonne verträgt ein Kopf bevor er platzt?
Wieviele Pimpfe passen in einen Erikasee?
Wieviel Nächte kommt ein Fuchs ohne Schlaf aus?
Nur drei Beispiele aus der langen Forschungsreihe, welche wir auf dem wunderschönen kiefernumsäumten Platz bei Gifhorn im hohen Norden mitgestalten durften. Die Moormannschaft hatte alles aufs Feinste vorbereitet und bis spät in die Nacht reisten die Freischargruppen aus allen Teilen des Landes an. Dass die Jurte der Lagermannschaft an dutzenden LED-Lämpchen zu erkennen war, ließ uns nur kurz zusammenzucken, denn immerhin ging es ja auf diesem Bundeslager um „Zukunft – Forschung und Erfindungen“.
In der Eröffnungsrunde am Samstagmorgen wurden wir mit zwei Briefen begrüßt. Kurz aber eindrucksvoll, deshalb könnt Ihr sie hier nachlesen:
„Die Blaue Blume im Eis“ von Teddy (DF) aus seiner Forschungsstation in Spitzbergen und
„Die Blaue Blume im Müll“ von Wawuschel (DF) aus Nepal.
Außerdem wurde uns die Rede Albert Einsteins anlässlich der Eröffnung der 7. Deutschen Funkausstellung und Phonoschau in Berlin vorgetragen. (Nachzulesen hier)
Und so nahmen die Dinge (bei Temperaturen um die 30 Grad und strahlend blauem Himmel) ihren Lauf: In der Quiz-Show von Dr. Panne und Mr. Schrubbi „Head of Freischar“ wurden mit wirklich kniffligen Fragen die klügsten Köpfe des Bundes herausgefunden, Murmel las die Zukunft aus Gummibärchen und Händen bis diese klebrig und die Gummibärchen aufgegessen waren und in der Nacht gab es ein wildes Geländespiel durch den Ringelaher Forst. Auf dem bündischen Basar bei Dipl. Ing. Mattel konnte man wirklich einige Schnäppchen zu günstigen und vor allem phantasievollen Preisen machen (meine Beute: 1 Seesack, 1 fahrtentaugliche Butterdose, 1 Speickseife, 2 Bücher und ein orientalischer „Teekesselofen“!)
Am Sonntag wurde u.a. eine Faunabestimmungsexpedition unter Leitung von Prof. Dadarish in die tiefen Wälder gestartet. Ein zukunftsträchtiger Höhepunkt war auf jeden Fall der Innovationswettbewerb! Viele große und kleine Forscher nutzten die Möglichkeit, ihre Erfindungen zu präsentieren. Erfindungen, die das Fahrten- und Lagerleben vereinfachen und verbessern können. Prototypen wurden vorgestellt und schon Altbewährtes. Die Jury hatte es wirklich nicht leicht… Es wurde u.a. vorgestellt:
Der Pimpf 3080, die elegante Fahrtenweste und trendige JuJa-Kragen, die echte Wandergitarre, der einzig wahre Fahrtenbrei, der Friedenspanzer, die Schrecke, das Zwiebelkörbchen, der Mini-Ofen, Speckhörnchen und und und…
Den 1. Platz machte das „Zwiebelkörbchen“ von Schna (welches uns wirklich schon so manch kalte Winternacht erwärmt hat), den 2. Platz die „Entdeckung der Speckhörnchen“ (nachzulesen hier) und den 3. der „Friedenspanzer“ der Horte Wolpertinger. Schön war das alles! So viel Phantasie, Vielfalt und Verstand! Soll nochmal einer sagen in der Jugenbewegung würde sich nix mehr bewegen! Die Frühstückslotterie der Alexandra trug wieder mal zum gegenseitigen Kennenlernen und zu kulinarischem Austausch bei.
Einen Wermutstropfen galt es allerdings zu schlucken: Nach dem Waldbrandgefahrenindex M-68 herrschte am Sonntag Gefährdungsstufe 5 – A1 und das Ergebnis war KEIN BUNDESFEUER! In meiner Bundesgeschichte ein Novum. Trotzdem haben wir eine feierliche Bundesrunde mit vier Bundesaufnahmen auf einer Waldlichtung unter sternenklarem Himmel erlebt und hinterher am Feuer in der Bundesjurte ein feines Festchen gefeiert. Hexes Bundesrede (kurz und knackig, wie wir es lieben) könnt Ihr hier nachlesen.
Natürlich gab es in jeder Nacht lange Singerunden, immer und überall nette (und weniger nette) Gespräche, vier schöne Geburtstagsfeiern und diverse Überfälle auf den nahegelegenen Erikasee. Man fühlte sich wie in Schweden und Griechenland gleichzeitig. Eigentlich blieben nur wenige Fragen unbeantwortet:
Wie lange dauert es, bis ein Campingstuhl im Feuer schmilzt?
Wie schnell entweicht die Luft aus einer aufgeschlitzen Luftmatratze und
wieviele Handys passen eigentlich in einen Eimer mit Löschwasser?
Aber das finden wir vielleicht auch noch raus…
Bis zum nächsten Jahr
jabonah