Wer Nerother war, war Vogelfrei (puls 20)

puls 20Authentisches über Bündische im Jahre 1933. Die Nationalsozialisten machten schon bald nach ihrer Machtergreifung der freien Jugendbewegung ein Ende – wie nahmen dies die führenden Leute in den damaligen Jugendbünden wahr, wie nahmen sie dazu Stellung?

Dazu liegt wenig aussagefähiges Material vor; die meisten offiziellen Erklärungen aus jener Zeit waren „taktisch“ formuliert, nahmen Rücksicht auf die staatlichen Machthaber. Ganz anders die Briefe, die Paul Leser, der zum Führungskreis des Nerother Wandervogels gehörte, im Frühjahr und Sommer 1933 an Robert Oelbermann und Wolf Kaiser schrieb, die sich mit der Weltfahrergruppe der Nerother im Ausland- befanden; hier wurde ganz offen über die Situation der Bündischen in beginnenden „Dritten Reich“ berichtet.

Diese Briefe wurden dokumentiert in Heft 20 von „puls“, und von dieser Schrift liegt nun eine wesentlich erweiterte und mit vielen historischen Fotos angereicherte Neuausgabe vor.

Das Wichtigste darin: Der Wortlaut eines bisher unbekannten Briefes von Robert Oelbermann vom August 1933, reagierend auf die Berichte von Paul Leser, an den Bruder Karl Oelbermann. Frei von jeder Rücksichtnahme auf den NS-Staat als „Mitleser“ legt der Bundesführer der Nerother in diesem Brief dar, was er von den neuen Machthabern hält; entschieden zieht er die Grenze zwischen der freien Jugendbewegung und den Nationalsozialisten.

Norbert Schwarte führt in dem Heft in die Geschichte der Nerother ein, in deren Zusammenhang dieser Brief von Robert Oelbermann zu lesen ist; Stefan Krolle, der über die Nerother im „Dritten Reich“ geforscht und publiziert hat, zeichnet für diese Ausgabe von „puls“ mitverantwortlich. Eine aufschlussreiche historische Dokumentation – und zugleich ein Zeugnis aus dem Leben von Robert Oelbermann, den die NS-Staatsorgane im Konzentrationslager zu Tode brachten.

puls 20 überarbeitete Neuauflage
80 Seiten zahlreiche Abbildungen
Best.Nr. 656
Euro 8,90 EUR
Zu bestellen unter  www.jugendbewegung.de